Viele Ideen für die neue Region
Als die vorläufige Leitung der Katholischen Region Taunus, Barbara Lecht und Dr. Matthias Braunwarth, zum „After Work Talk“ in das Kulturcafé Windrose nach Oberursel einlud, sollte es nach Willen des Leitungsteams kein Abend der langen Vorträge werden - das wurde er dann tatsächlich nicht, wenn auch anders als erwartet. Die gut 30 Anwesenden, die sich sowohl haupt- als auch ehrenamtlich in den bisherigen katholischen Bezirken Main-Taunus und Hochtaunus engagieren, sollten eigentlich in Kleingruppen ins Gespräch kommen und sich über die Zusammenlegung der beiden Bezirke zu einer neuen Region austauschen. Stattdessen entspann sich in großer Runde eine lebhafte und ehrliche Diskussion, in der es um die konkrete Umsetzung und Perspektiven des neuen Konstrukts ging.
Zunächst gaben Kita-Koordinatorin Carola Murmann und René Kersting, Leiter der Familienbildung Taunus, einen Überblick über den Aushandlungsprozess für die neue Region, der unter der Leitfrage „Für wen sind wir Kirche?“ geführt wurde. Daraus entstanden die drei Leitworte „gemeinsam – nachhaltig – gerecht“. In neun Arbeitspaketen wurden Konzepte geschnürt, die nun als Empfehlung an den frisch konstituierten Regionalsynodalrat gehen.
Chancen und Möglichkeiten
„Ich schwimme gerade ein bisschen“, gab eine Anwesende ehrlich zu. Es sei bisher viel um Strukturen gegangen, aber ihr fehle das Leben. Über die Chancen und Möglichkeiten entspann sich rasch eine Diskussion. Die Region könne Themen aufgreifen, die von den Pfarreien nicht übernommen würden, und es könnten Synergien entstehen, so Lecht, die sich für eine stärkere Vernetzung aussprach. Und auch Braunwarth ist sich sicher: „Die Region ist nicht ausführendes sondern gestaltendes Element!“
„Ich verspreche mir von der neuen Region, dass sie das Bistum demokratischer macht“, sagte eine Diskussionsteilnehmerin. Dadurch, dass die Regionenleitung mit einer Person im Bistumsteam vertreten sei, könnten künftig mehr Menschen im Bistum mitentscheiden. Auch an Ideen für mögliche Projekte mangelte es nicht. So könnte über die Region die Anschaffung von Photovoltaikanlagen für die Pfarreien zentral geplant werden oder es könnten mehr Begegnungsorte ohne Konsumzwang wie das Kulturcafé Windrose geschaffen werden. Es ging aber auch um die Frage nach der finanziellen Ausstattung der Region, die Rolle der muttersprachlichen Gemeinden und die Chancen, die die sieben katholischen Schulen bieten.
Einführung der Region mit Bischof Bätzing
Nach zweieinhalb Stunden freute sich Braunwarth, dass man in der Gemeinschaft so gut ins Reden gekommen sei. „Wir laden wieder ein, um in die Diskussion wieder einzusteigen“, versprach er. Zum Schluss luden Lecht und Braunwarth noch zur Einführung der neuen Region am Freitag, 7. Juni 2024, um 18 Uhr in die Stadthalle Hofheim ein. Den Tag werde Bischof Georg Bätzing mit den Menschen der Region begehen.
Katholische Region Taunus
Die neue Katholische Region Taunus besteht aus den Pfarreien Heilig Geist am Taunus, St. Elisabeth Hofheim, Kriftel, Eppstein, St. Ursula Oberursel, St. Franziskus und Klara Usinger Land, Maria Himmelfahrt im Taunus, St. Marien Bad Homburg Friedrichsdorf, St. Martinus Hattersheim, St. Franziskus Kelkheim und St. Teresa am Main. Der Region zugeordnet sind die Katholische Fachstelle für Jugendarbeit Taunus und die Katholische Familienbildung Taunus. Die Region wird von zwei Personen geleitet, die vom Regionalsynodalrat gewählt werden. Dieser setzt sich zusammen aus je einer von den Pfarrgemeinderäten der einzelnen Pfarreien gewählten Person, zwei von den Seelsorgenden gewählten Personen, zwei Vertretende der Einrichtungen, ein bis zwei Personen aus den Gemeinden anderer Muttersprache, bis zu sechs hinzugewählten Personen, einem Geschäftsführer und der Regionalleitung.