Klais-Orgel muss saniert werden
Die Klais-Orgel der Stadtpfarrkirche St. Marien in Bad Homburg muss grundlegend saniert werden. Die Kosten dafür werden rund eine Million Euro betragen. Eine große Herausforderung für die Pfarrei, die sich jetzt mit einer Spendenaktion an die Öffentlichkeit wendet. Zwei Drittel der Kosten sind bereits durch zweckgebundene Spenden, Zusagen von Gebietskörperschaften, das Bistum Limburg, den Förderverein St. Marien und zahlreiche Einzelspenden aufgebracht worden. „Wir sind sehr froh und dankbar, für diese Unterstützung von vielen Seiten“, betont Landrat Ulrich Krebs, der als Mitglied des Verwaltungsrats St. Marien auch Vorsitzender des Orgelausschusses der Pfarrei ist. Jetzt hoffen nicht nur die Mitglieder dieses Ausschusses darauf, dass ich möglichst viele Menschen mit einer großzügigen Spende beteiligen.
Neues Klangerlebnis
Die letzte Sanierung der Orgel liegt 47 Jahre zurück. Trotz guter Pflege und regelmäßiger Wartung lassen sich mittlerweile manche Orgelpfeifen nicht mehr stimmen. Und nicht nur das: Das gesamte Orgelbauwerk, sämtliche Trakturteile, die Windläden, die Elektrik und die Transmissionsschaltungen müssen modernisiert werden. Bereits 2016 war die Sanierung der Klais-Orgel angedacht. Damals entschied sich aber die Pfarrei, das Vorhaben bis nach Beendigung der Innenrenovierung zurückzustellen. Die nun geplante Sanierung bildet somit auch einen Schlussakkord zu den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten an der Stadtkirche St. Marien. Wenn die Sanierung abgeschlossen ist, wird sich die Pfarrei auf ein neues Klangerlebnis freuen dürfen. Denn klanglich soll sich die Klais-Orgel wieder an das romantisch geprägte Instrument von 1906 anlehnen.
Orgelmusik gibt ein Gefühl der Heimat
„Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Menschen – nicht nur aus unserer Kirchengemeinde – Orgelmusik schätzen“, sagt Pfarrer Werner Meuer: „Sie gibt ihnen ein Gefühl der Heimat, des Trostes und der Zuversicht und weckt Freude mit ihrem Klang, der mal leise wie ein Flüstern, mal strahlender als ein ganzes Orchester ist“. Und Landrat Ulrich Krebs ergänzt: „Die Orgel bietet traditionelle Musik, die vielen Menschen gerade auch in bewegten und unsicheren Zeiten die Möglichkeit gibt, zur Ruhe zu finden. Gerade deswegen ist es wichtig, diese Musik nicht verstummen zu lassen.“
Neun Jahre ohne Orgel
Eine so bedeutende und stattliche Kirche wie die katholische Stadtpfarrkirche St. Marien in Bad Homburg ohne Orgel - was heute kaum noch vorstellbar scheint, war zu Beginn Realität. Erst neun Jahre nach der Einweihung des Gotteshauses, am 4. November 1906, erklang in einer öffentlichen Orgelprobe erstmals festliche Orgelmusik in St. Marien. Der Eindruck, den der Klang der nach ihrem Erbauer benannten Klaus-Orgel auf die Anwesenden machte, muss, glaubt man den damaligen Berichten, eindrucksvoll gewesen sein. Und daran hat sich seitdem nichts geändert. Auch wenn sie mittlerweile von der Empore ins Seitenschiff verlegt und ihr Klangbild dahingehend verändert wurde, so dass sie nun auch für barocke Werke geeignet ist - kirchenmusikalisch ist sie ein Herzstück der Bad Homburger Orgellandschaft.
Patenschaften für Orgelpfeifen
Um Spender zu gewinnen, hat der Förderverein St. Marien zusammen mit der Pfarrei unter anderem Patenschaften für Orgelpfeifen oder Registerteile und eine Kerzenverkaufsaktion geplant. Die Pfarrei wird über die gesamte Maßnahme mit einem eigenen Flyer informieren. Die einzelnen Sanierungsschritte werden auf einer Schautafel im hinteren Teil der Kirche nachvollziehbar sein. Im Eingangsbereich ist an einer großen Orgelpfeife im Eingangsbereich der Marienkirche der aktuellen Spendenstand ablesbar. Das gesamte Orgelprojekt soll zudem am zweiten Adventswochende vorgestellt werden.
Weitere Informationen auf der Homepage der Pfarrei.