Eine Reise durch das islamische Multiversum
Was immer wir vom Islam glauben zu wissen, diese Religion ist doch ganz anders! Im Sudan unterlaufen Frauen trickreich die strikten Scharia-Regeln, auf Java wird neben Allah die Göttin des Südmeeres verehrt. In Malaysia existieren seit jeher muslimische Matriarchate und in China entwickelt sich unter den Augen der KP ein interreligiöser Islam. Pakistan gehört gar zu einem der ersten Länder weltweit, in denen Transsexuelle eine eigene Geschlechtsgruppe im Pass zugestanden wurde – entgegen dem Protest vieler einflussreicher arabischer Alliierter.
In einem Online-Gespräch der Katholischen Erwachsenenbildung Hochtaunus (KEB) am Mittwoch, 2. Februar, 18 Uhr gibt die bekannte Frankfurter Ethnologin Prof. Dr. Susanne Schröter kurzweilig erstaunliche Einblicke in die Vielfalt muslimischen Lebens. Unter der Überschrift „Allahs Karawane“ - so auch der Titel ihres neuesten Buchs - öffnet sie sehr anschaulich den Blick in einen Islam, der vielfältiger, diverser, kreativer und vor allem pragmatischer ist als es Fundamentalisten und Islamkritiker glauben machen wollen.
„Fundamentalisten hassen nichts mehr als den gelebten Islam, weil der gelebte Islam immer in gewisser Weise anarchisch ist. Das enge Korsett der Orthodoxie funktioniert nun einmal nicht im realen Leben.“, so die Ethnologin, die zugleich die Direktorin des Forschungszentrums „Globaler Islam“ an der Universität Frankfurt ist.
Wie ist die aktuelle Entwicklung des Islam in Deutschland? Gibt es auch hierzulande einen vielfältigen und an der Lebenspraxis ausgerichteten Islam, wie er weltweit zu finden ist? Wie erleben muslimische Deutsche die religiöse und gesellschaftliche Realität? Dazu nimmt im zweiten Teil des Online-Gesprächs die islamische Theologin Kübra Özcan Stellung. Sie studierte in Frankfurt, der Türkei und in Ägypten und forscht zu interreligiösen Themen. Die Moderation des Abends übernimmt Meinhard Schmidt-Degenhard.
Die Teilnahme am Online-Gespräch ist kostenlos. Anmeldungbitte per E-Mail an keb.hochtaunus@ bistumlimburg .de bis Dienstag, 01.02.2022. Es wird das Videokonferenztool „Zoom“ genutzt. Dafür notwendig sind eine stabile Internet-Verbindung und ein Smartphone. Ebenso klappt die Teilnahme via PC, Laptop oder Tablet. Nach Anmeldung erhalten Sie rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn die Zugangsdaten.