Durch Begegnung Integration ermöglichen
Fünf Jahre, die für ein friedvolles und zukunftsfähiges Miteinander in Oberursel stehen: Im Oktober 2015 zogen Flüchtlinge in die Sporthallen am Bleibiskopf. Als Begleitprojekt dazu eröffnete die Pfarrei St. Ursula im Gemeindezentrum am Kirchort Liebfrauen den Willkommenstreff. Das Jubiläum wird am 2. Oktober im Rahmen einer Veranstaltung in der Liebfrauenkirche (Berlinerstraße/Herzbergstraße) gewürdigt. Ab 15 Uhr gibt es Grußworte und ein kleines Rahmenprogramm mit Musik, Eindrücken aus der Kunsttherapie und Bildern aus den vergangenen fünf Jahren. Eine Anmeldung per Mail an willkommenstreff@ kath-oberursel .de ist erforderlich.
Anfang 2016 wurde die Notunterkunft geschlossen und die Menschen in Erstaufnahme-Einrichtungen verteilt: Der Willkommenstreff wurde aufgrund des großen Interesses weitergeführt. Mit einem zwischenzeitlich auf die Bedarfe angepassten Konzept besteht das Angebot an gleicher Stelle fort. Es geht darum, geflüchteten Menschen einen Raum zu bieten, in dem sie willkommen sind und in dem ihnen mit Respekt begegnet wird. Damals wie heute ist es erklärtes Ziel der Initiative, durch Begegnung gegenseitiges Verständnis zu schaffen, Ängste abzubauen und Integration zu ermöglichen.
Wlan und Steckdosen, damit die Besucher Kontakt zu Familie und Freunden halten konnten: Mit diesen grundlegenden Angeboten hat alles angefangen. Bei Tee, Kaffee und Wasser wurden die ersten deutschen Worte gewechselt. Später kamen Unterricht und praktische Unterstützung rund um Themen wie Sprache, Mobilität, Berufstätigkeit, soziale Aktivität, Teilhabe und geltendes Recht dazu. In Kooperation mit der evangelischen Christuskirchengemeinde, dem Bistum Limburg, der Stadt, verschiedenen Bildungsträgern und Vereinen, z.B. dem internationalen Verein Windrose, konnte das Angebot kontinuierlich ausgebaut werden.
Für traumatisierte Kinder und Jugendliche wird jede Woche drei Stunden eine Kunsttherapie angeboten, die ihnen helfen soll, durch den künstlerischen Ausdruck einen heilenden Zugang zu dem Erlebten zu bekommen. Die Gruppe wird von einer Heilpraktikerin für Psychotherapie geleitet, finanziert über Drittmittel. Die Werke werden im Eingangsbereich des Willkommenstreffs ausgestellt.
Seit Beginn engagieren sich kontinuierlich 50 bis 60 Ehrenamtliche in einer guten und vertrauensvollen Atmosphäre, viele davon sind von Anfang an mit dabei. Dadurch werden Menschen vieler Nationen, unter anderem aus Äthiopien, Afghanistan, Amerika, China, Deutschland, Eritrea, Irak, Iran, Jemen, Pakistan und Somalia beteiligt und erreicht. Um die aktiven Ehrenamtlichen bei ihrer herausfordernden Arbeit zu begleiten, organisiert und finanziert der Willkommenstreff ein 14-tägiges Supervisionsangebot mit einer ausgebildeten Mediatorin und Supervisorin aus Oberursel.