Schlesier wallfahren nach Königstein
Seit nunmehr 63 Jahren ist am letzten Sonntag im August Königstein Ziel schlesischer Katholiken. Auch in diesem Jahr der Corona-Pandemie kommen am Sonntag, 30. August, die Teilnehmer der St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt im Taunus zusammen. Da die Kollegskirche, ihr für diesen Anlass angestammter Ort, noch immer saniert wird, wird der Festtag erneut im Haus der Begegnung (Bischof-Kaller-Straße 3) begangen. Start ist um 9 Uhr mit einem Rosenkranzgebet mit Bildbetrachtung, um 10 Uhr beginnt hier das Hochamt mit Weihbischof em. Gerhard Pieschl, ehemals Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge. Zuvor werden die Gäste wie immer von Bürgermeister Leonhard Helm begrüßt.
Die oft von weither angereisten Wallfahrer können sich wie gewohnt auf schlesische Art stärken. Zwei Verkaufsstände bieten Heimatliches an, echten schlesischen Mohnkuchen und Brpt sowie Wurstwarwen nach traditionellen Rezepten. Zur Mittagspause wird eine Suppe im Speisesaal angeboten. Die Heimatstunde fällt in diesem Jahr aus, ob die traditionelle Marienandacht mit Konsistorialrat Wolfgang Blau veranstaltet werden kann, wird kurzfristig bekannt gegeben.
Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Plätzen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Teilnehmerlisten leigen am Eingang aus. Mund-Nasenschutz muss beim Betreten und Verlassen des Hauses getragen werden.
Die Kollegskirche in Königstein wurde zur Wallfahrtskirche durch die bewegende Darstellung der „Mutter der Vertriebenen“, die der schlesische Bildhauer Erich Jäkel 1952 selbst schnitzte. Die Schlesier ließen in dem Gotteshaus 1957 einen Altar zu Ehren der heiligen Anna errichten. Dargestellt ist das Gnadenbild vom oberschlesischen Sankt Annaberg; neben dem Altar erinnert eine Urne mit Erde an diesen bedeutenden Pilgerort.